Westfalenpost, Montag 24. Juli 2006

Erst treten, dann malen: Brozys Rad-Kunst


Die Tour de France ist vorbei, aber in der AOK in Schwelm bleibt der Radsport bis zum 12. August aktuell: Künstler Horst Brozy (links) erklärte am Samstag Besuchern und Ausstellungs-Organisator Hermann Lemke seine Rad-Bilder.

Foto: Ralf Sichelschmidt

Schwelm. (Lo) "Man kann eine Sache nur dann gut machen, wenn man mit dem Herzen dabei ist." Eine klare Aussage von Horst Brozy, die auch in seinen Werken nachzuvollziehen ist. Der Designer und Künstler stellt noch bis zum 12. August in der AOK, Kurfürstenstraße 22, 17 Werke mit Motiven aus der Welt des Radsports aus.

Am Samstag beantwortete Horst Brozy Fragen zu den Bildern und seiner künstlerischen Tätigkeit. Die Werke spiegeln den persönlichen Bezug des Künstlers zu dieser populären Sportart wider. Seit 1982 ist Horst Brozy passionierter Radrennfahrer und bringt durch Technik und Farbspiele Dynamik und Gefühle in seine Arbeiten. Die Radfahrer werden in Jubelpose abgebildet, aber auch erschöpft, kämpferisch und konzentriert. Zwei Acrylbilder auf Leinwand und 15 Zeichnungen sind in der AOK Geschäftsstelle zu sehen.

"Ich will diesen Sport authentisch ´rüberbringen. Ich möchte so eine Art Volkskunst betreiben, so dass die Bilder für jeden etwas sind", betonte Horst Brozy: "Ich möchte Grenzen abbauen, die gegenüber dem Radsport bestehen." Allein zu diesem Thema hat der Künstler 74 Arbeiten erstellt. Seit Ende April hängen einige seiner Bilder in den Niederlanden in der "Radsportgalerie".

Brozys Themengebiete sind vielfältig und weit über die Grenzen Schwelms und Deutschlands bekannt. Ausstellungen auf Mallorca, in Monte Carlo oder Holland sind längst keine Seltenheit mehr für den sympathischen 42-Jährigen. Signifikante Werke wie "Côte d´Azur Illustrationen" und "Die Magie der Zahlen" gab es auch schon in Schwelm zu sehen.

Eine entscheidende Person für die künstlerische Laufbahn Brozys war Werner Rauhaus. Er war Brozys Lehrer. Nach der Schule besuchte der junge Künstler die Fachoberschule für Gestaltung in Wuppertal und absolvierte ein Kommunikationsdesign-Studium an der Bergischen Universität Wuppertal. Von 1989 bis 2003 war er als Layouter, Art Director und Creativ Director in unterschiedlichen Werbeagenturen tätig. Seit 2004 ist er selbstständiger Designer. "Für mich gehören Kunst und Design zusammen, deshalb möchte ich beide Bereiche immer verbinden", erklärte Brozy. Dies ist nur möglich, wenn er sich mit seinen Arbeiten genau befasst. "Ich probiere, mich immer mit den Dingen intensiv auseinanderzusetzen", sagte der Künstler.

Bei seinen ausgestellten Radsportbildern in der AOK wird die persönliche Bindung zum Thema sehr deutlich. "Radfahren und Bewegung sind zwei wichtige Komponenten in meinem Leben. Ich habe probiert, diese Bedeutung in meinen Bildern zu vermitteln." Die Ausstellung findet im Rahmen der AOK-Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" statt.

"Die Malerei macht mir unheimlich Spaß. Sie hat sich im Laufe der Zeit so entwickelt, dass nicht ich die Leute anspreche, sondern diese zu mir kommen und nach meinen Bildern fragen", freut sich Horst Brozy.

Der Künstler lebt in Schwelm, ist dennoch viel im Ausland unterwegs. Vom 10. bis zum 20. August bietet er einen Workshop in Südfrankreich an. "Ich möchte den Leuten zeigen, wie sie ihre Kreativität umsetzen können", betonte Horst Brozy.

Auf seiner Homepage www.horst-brozy.de ist zu lesen, dass jeder zugleich Betrachter und Künstler sei, wenn er sich auf einen Dialog mit dem Werk einließe. Er möchte alle dazu animieren, Gedanken und Gefühle zu kanalisieren um sie zum Ausdruck zu bringen.